Mag. Tanja Guserl


Klinische Psychologin

Gesundheitspsychologin

Integrative Kinder- und Jugendpsychotherapeutin


Allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige für den Bereich

Familienpsychologie (sexueller Missbrauch, Kindesentführung, elterliche Sorge)




Psychologische Stellungnahme zum Kurzfilm „Puppenspiel“


Der Film „Puppenspiel“ schafft etwas, das gerade in dieser Thematik nur sehr selten gelingt: Er ist konkret aber nicht voyeuristisch - und während meistens hauptsächlich Aggression und Ekel gegen den „Täter“ erzeugt werden, konzentriert sich diese Erzählung ganz auf das Opfer - nimmt den Zuschauer mit auf die emotionale Ebene eines traumatisierten Menschen und lässt ihn nicht wieder aus."Der Zuschauer nimmt sich als (ver-)zweifelnde Mutter wahr, erlebt sich in der Sprachlosigkeit und den Schmerzen eines sexualisierter Gewalt zum Opfer gefallenen Kindes, und kann nachempfinden, wie schwierig es für den Partner eines traumatisierten Menschen ist, mit dessen Zustand umzugehen.


Feinfühlig und leise erzählt „Puppenspiel“ die Geschichte eines kleinen Mädchens, einer jungen Frau. Und genau so leise findet in Deutschland hinter verschlossenen Türen tausendfach sexueller Missbrauch statt.


Die inhaltlich und atmosphärische Verknüpfung zweier Geschichten schürt die Unsicherheit. Ist es Wirklichkeit, Vergangenheit oder doch nur Einbildung? Dieser geschickt inszenierte Schwebezustand steht symbolisch für die meist starke Unsicherheit eines sexuell missbrauchten Kindes. Viele Kinder trauen ihren eigenen Gefühlen und Wahrnehmungen nicht mehr. Bilde ich mir alles nur ein? Papa kann doch nicht so etwas schlimmes tun – der hat mich doch lieb?

Auch die vermeintliche Doppelrolle der männlichen Person im Film lässt den Zuseher erahnen, dass man nicht gleich erkennt wer Täter und wer liebevoller Freund ist. Missbrauchstäter und -täterinnen haben viele Gesichter und meist ein Talent die Fassade des bemühten Vaters, lustigen Onkels oder auch der besorgten Mutter vor anderen aufrecht zu halten.


Oft hat man bei „Puppenspiel“ das Gefühl mit den Augen eines Kindes zu sehen, so die Umgebung wahrzunehmen. Anfänglich bleibt das Gesicht des Mannes verborgen. Missbrauchte Kinder versuchen so gut wie möglich wenigstens den Blicken des Täters zu entrinnen. Viele betroffene Kinder flüchten sich während des Missbrauchs mental in eine andere Welt. Dies geht oft soweit, dass diese Kinder in Folge Persönlichkeitsstörungen entwickeln – die Seele wird nicht mehr eins.

Da Missbrauchstäter meist ein sehr enges Netz aus Drohungen und Geheimnissen um ihre Opfer gesponnen haben, vergeht oft eine lange Zeit bis sich betroffene Kinder überwinden jemanden den Missbrauch anzuvertrauen. Viele Kinder bleiben auch für immer stumm. Alleine gefangen in dieser vernichtenden Welt, sind sie einsam, ohne Verbündete. Die einzigen Zeugen der schrecklichen Taten sind meist Puppen und Stofftiere im Kinderzimmer. Im Film reinszeniert das Kind seine verletzenden Erlebnisse an seiner Puppe und macht aber etwas was der Täter nicht kann – es versucht die Puppe nach dem zerstörerischen Akt mit einem Pflaster wieder heil zu machen.


Die Puppe, die für den Kurzfilm namengebend ist, hat eine zentrale Bedeutung. Ist sie doch Verbündete, Opfer und Synonym für die Wehrlosigkeit von Kindern. Auch viele Täter sehen in ihren Opfern nur Puppen. Hilflose Hüllen, die sie für ihre Befriedigung benützen können. Die Schmerzen der Opfer interessieren nicht.

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